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Die Zukunft der E-Mobilität wird in Bayreuth vorangetrieben
25. Juni 2021
E-Mobilität wird in Oberfranken für alle greifbarer: Die neu gegründete Bayreuther eLadeinfrastruktur GmbH hat sich dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge verschrieben. Das zukunftsweisende Unternehmen wurde im Juni von zwei Studierenden der Universität Bayreuth und einem erfahrenen Mittelständler im Bereich Steuerungstechnik ins Leben gerufen. Das in der Region einmalige Vorhaben bietet rundum-Betreuung von Ladesäulen und Wallboxen von der Erstberatung bis zur Installation und darüber hinaus.
Nach achtmonatiger Vorbereitungsphase wurde eLadeinfrastruktur am 17.06.2021 von den beiden Studierenden aus dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Marius Körlin und Tom Hillgruber sowie dem Steuerungstechnikexperten Richter R&W Steuerungstechnik GmbH gegründet. Schon früh im Prozess wurde von den Studierenden der Kontakt zur Gründungsberatung des Instituts für Entrepreneurship & Innovation der Uni Bayreuth gesucht, welche den Kontakt zum Branchenexperten herstellte. Richter R&W fertigen Schaltschränke und Steuerungen für den industriellen und kommunalen Bereich und entwickeln in Forschungsprojekten mit der Uni und dem Fraunhofer Institut ein neuartiges modulares Energiesystem, das den Anforderungen der Klima- und Energiewende gerecht wird. Diese Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Universität hat Vorbildcharakter und es zeigt sich, dass beide Seiten viel voneinander lernen und profitieren können.
„Die Zulassungszahlen, Förderungen und Modelle im Bereich Elektromobilität steigen seit Monaten kontinuierlich an. Die Zahl der Lademöglichkeiten hinkt allerdings noch deutlich hinterher. Das wollen wir ändern“, so Marius Körlin. Da das Thema Ladeinfrastruktur sehr komplex und stetig wachsend ist, braucht es Spezialisten, die in diesem Gebiet zwischen Automobil- und Energieversorgungsunternehmen die richtigen Verbindungen herstellen und ein umfassendes Angebot mit Beratung, Planung, Installation und kompetentem Service bereitstellen. Hier setzt die eLadeinfrastruktur GmbH an. Im privaten Bereich liegt der Fokus auf individuellen und dabei wirtschaftlichen Lösungen. Bei Gewerbekunden geht es um eine umfassende Beratung, die häufig Fuhrpark- und Wirtschaftlichkeitsanalysen und die Erarbeitung von Use Cases beinhaltet. Um E-Autos auch als Energiespeicher nutzen zu können wird der Bedarf an vernetzten Ladepunkten im privaten und auch gewerblichen Bereich exponentiell zunehmen, so die Einschätzung der Gründer.
Dabei ist die Installation von sogenannten Wallboxen zum heimischen laden der Fahrzeuge immer eine individuelle Angelegenheit. „Reicht die Leistung des Hausanschlusses aus oder muss ein Lastmanagement realisiert werden? Muss der Hausanschluss eventuell ausgebaut werden? Lohnt es sich, eine zusätzliche Photovoltaik Anlage zu installieren oder die vorhandene für intelligentes Überschussladen mit der Wallbox zu vernetzen? Das sind die klassischen Fragestellungen, die sich bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen stellen und bei denen wir auf Kundenseite Beratungsbedarf ausgemacht haben“, so Tom Hillgruber. Konkret geht es, sobald die Bedarfslage geklärt ist, auch um die Planung der Unterverteilung, die Erweiterung des Verteilerkastens, die Abstimmung des Verlege-Weges, die Auswahl des Montageortes und vieles mehr. Ziel ist ein transparentes und faires Angebot anzubieten, um möglichst vielen den Umstieg auf die Elektromobilität zu erleichtern. Dabei erfolgt auch die Installation und spätere Betreuung durch das Unternehmen selbst und wird nicht an Subunternehmer ausgelagert.
Während des Studiums zu gründen ist für beide Studierende ideal, da bestehende Lebenshaltungskosten und Risiko gering, das Angebot an Beratung und Unterstützung jedoch sehr groß ist. Zusammen mit der Begeisterung für Technik, Mobilität und Unternehmertum war schnell die Idee zur Bayreuther eLadeinfrastruktur GmbH geboren. „Dr. Andreas Kokott von der Gründungsberatung des Instituts für Entrepreneurship und Innovation hat uns dann mit Bernd Zeilmann von der Richter R&W Steuerungstechnik GmbH zusammengebracht – das perfekte Match! Wir haben gemeinsame Ziele und Visionen“, so Körlin. „Wir sind drei Personen mit großartigen, unterschiedlichen Eigenschaften, die gemeinsam ein unschlagbares Team ergeben“, ergänzt Hillgruber. Auch Zeilmann, Obermeister der Innung, zeigt sich begeistert von der einzigartigen Konstellation der Gesellschafter, die Erfahrung, Kompetenz und Know-How mit wirtschaftlichem, marktorientiertem und innovativem Denken zusammenbringt.
Die Zukunft der Mobilität sehen Körlin und Hillgruber klar in der Elektromobilität. Sie werden oft gefragt, ob Wasserstoff nicht die bessere Alternative sei. Bei der Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette zeigt sich bei Wasserstoffautos jedoch ein signifikant geringerer Gesamtwirkungsgrad als bei E-Autos. „Wenn wir in Zukunft nicht auf individuelle Mobilität verzichten und uns nachhaltig fortbewegen wollen, dann bleibt die Elektromobilität als einzige Lösung“ sagt Tom Hillgruber. Auch Bernd Zeilmann hat Wünsche für die Mobilitätswende: „Das E-Auto könnte beispielsweise durch vorausschauende intelligente Fahrplansteuerung und Netzintegration sogar beim Parken Einnahmen generieren, um das Fahren zu finanzieren. An solchen Lösungsansätzen wird in der Forschung bereits gearbeitet.“
Die Bayreuther eLadeinfrastruktur GmbH steht in den Startlöchern, die Elektromobilität alltagstauglicher zu machen und wird mit ihren Lösungen für Ladeinfrastruktur bald im Raum Oberfranken zu sehen sein.