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Institut für Entrepreneurship & Innovation - GründerUni Bayreuth

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juucy

juucy ist eine digitale Recruiting-Plattform mit Fokus auf IT-Fachkräften (vor allem DevOps und Software-Ingenieure) in Deutschland und an EU-Remote-Standorten. Gegründet wurde juucy 2022 als zweites HR-Tech-Start-up von Lukas Koch und Alessandro Kling. Entstanden aus der Frustration über niedrige LinkedIn-Antwortraten, teure Headhunter-Gebühren und ineffektive Jobbörsen, verbindet juucy für ihre Kunden die Skalierbarkeit von Jobbörsen mit der Bewerberqualität spezialisierter Personaldienstleister. Durch ihren marktholistischen Ansatz hinsichtlich der Ansprache aktiv und passiv jobsuchender Kandidaten und ihrer individuell generierten Bewerberpools, bietet juucy in Europa einen einzigartigen Recruiting-Ansatz, der die Recruiting-Performance von Unternehmen nachhaltig stark steigert. 

Was können Sie aus Ihren Gründungs-Erfahrungen an Interessierte (Studierende) weitergeben?

Folgende drei Tipps bzw. Erfahrungen im Aufbau von juucy und meiner vorherigen Start-ups würde ich an Interessierte weitergeben:

  1. Entwickle zunächst ein äußerst schlankes MVP (Minimum Viable Product), um die Value Proposition möglichst effizient zu testen und zu optimieren. Oftmals genügen eine minimalistische Landingpage und eine einfache Excel-Liste, um frühzeitig Marktfeedback zu sammeln und sicherzustellen, dass dein Produkt den Anforderungen der Zielgruppe entspricht.
  2. Iteriere und optimiere das Produkt schnell und kundenorientiert auf dem Markt. Sei bereit anzuerkennen, dass die ursprüngliche Idee oder Positionierung möglicherweise wenig mit dem finalen Produkt zu tun hat, um Product-Market-Fit zu erreichen. In einem dynamischen Technologieumfeld, in dem erstmal viele Annahmen getroffen und validiert werden müssen, sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit entscheidende Erfolgsfaktoren.
  3. Gehe datenbasiert und hypothesengetrieben vor. Klingt nach Buzzword-Bingo, macht aber tatsächlich mega viel Sinn. Vor allem in Anfangsphasen von Unternehmen schleichen sich bei lückenhafter Datengrundlage “Bauchgefühls-Entscheidungen” ein. Diese müssen zwar grundsätzlich nicht immer falsch sein, erfahrungsgemäß sind jedoch Entscheidungen, die auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten getroffen werden, mit größerer Wahrscheinlichkeit “richtig” bzw. zielführend.

Wie hilfreich war/ist ein Netzwerk für Ihre Gründung?

Das Netzwerk kann einiges erleichtern. Oftmals ist es der Marktzugang, der für viele First Time Founder besonders herausfordernd ist. Ein starkes Netzwerk hinsichtlich potenzieller Testuser, Pilotkunden und Erstinvestoren kann den Start stark vereinfachen. Glücklicherweise war das bei uns und der Gründung von juucy der Fall, da wir bei unseren vorherigen Gründungen bereits ein starkes Netzwerk aufbauen konnten.

Ist es Ihrer Meinung nach einfacher, allein zu gründen oder doch lieber im Team?

Meiner Meinung nach ist es deutlich einfacher, im Team zu gründen. Start-ups sind Achterbahnen mit vielen Highlights und Lowlights. Vor allem die Motivation, aus den Lowlights zu lernen und das Produkt zu verbessern, fällt im Team deutlich einfacher als alleine. Und die Highlights gemeinsam zu feiern, macht natürlich auch deutlich mehr Spaß, als es alleine zu tun.

Welche Angebote der Uni Bayreuth haben Ihnen während der Gründungsphase geholfen und welche hätten Sie noch gebraucht?

Während meiner Zeit an der Uni Bayreuth war ich Mitglied des “Gründerforums” und habe im Zuge dessen auch mein erstes Unternehmen mit Freunden gegründet, welche ich in diesem Forum kennenlernte. Wir konnten damals wertvolle Erfahrungen als Erstgründer und -Gründerinnen gewinnen, das war toll. Grundsätzlich hätten wir uns damals wahrscheinlich jedoch mehr Best Practices zu den Themen “Lean Start-up” und "Go-To-Market-Strategie" gewünscht.


Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Petra Beermann, Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Prof. Dr. Matthias Baum

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