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Institut für Entrepreneurship & Innovation - GründerUni Bayreuth

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Worksurance

Gründungsgeschichte:

Alexander Hacker und ich, Philip Wenzel, sind zwei Kellerkinder. Alex sitzt den ganzen Tag in seinem Keller in Ortenberg und tüftelt an Suchergebnissen rum und ich sitze in meinem Keller in Kemnath und lese die Bedingungen von Berufsunfähigkeits-Versicherungen und schreibe darüber. Als wir uns mal in der Pause eines Workshops begegneten, meinte Alex, er hätte eine Idee, die wir beide zusammen mit Christian Schwalb umsetzen könnten. Christian ist in der Branche stark vernetzt und vor allem ein erfahrener Unternehmer. Also sind Christian und ich dann im November 2019 in den Keller nach Ortenberg gefahren. Schon nach kurzer Zeit war per Handschlag alles klar. Wir machen eine Informationsplattform, die eine Art Wikipedia der Arbeitskraft-Absicherung werden soll und über die wir über Inhalte Kundenkontakte generieren.

Zielgruppe war der Selbstinformierer, vulgo: Klugscheißer, der keinem Vermittler traut und zuverlässige Informationen sucht.

Wir wussten damals noch nicht, was kurz darauf von Wuhan aus die Welt erobern sollte und dass unsere Idee, online Kunden zu gewinnen, für die Branche extrem wichtig werden würde.

Wir ahnten aber auch nur, welches Potential die Idee noch hatte...

Was war das ausschlaggebende Ereignis und die Motivation für die Gründungsidee?

Der Markt der Berufsunfähigkeits-Versicherung hat riesiges Potential. Derzeit ist nicht mal ein Drittel versichert und diese Zahl stagniert seit mehr als 10 Jahren. Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil der Nicht-Versicherten einfach keine Lust auf Vermittler hat.

Was ist die Vision von Worksurance und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Aber ein großer Teil der Nicht-Versicherten ist entweder zu krank für eine BU-Versicherung oder kann sie sich nicht leisten.

Deshalb hatten wir auch recht schnell eine neue Idee: Wir werden selbst zu Produktentwicklern und bringen Versicherungsprodukte auf den Markt, die der Kunde braucht! Und das ist, so traurig das klingen mag, ein neuer Ansatz in der Produktentwicklung. Denn normalerweise liegt der Fokus auf dem Vermittler. Was braucht der Vermittler, damit er ein Produkt verkauft? Wir konzentrieren uns auf den Endkunden und seinen Bedarf und seine Bedürfnisse. Das erste eigene Produkt kommt geplant im Juli 2022 auf den Markt und bietet eine Übergangslösung für alle, die in jungen Jahren umschulen würden, aber ab 55 auch da realistischerweise keine Chance mehr haben.

Was machen Sie, um Ihren Bekanntheitsgrad weiter auszubauen?

Wir kooperieren mit Experten aus der Versicherungsbranche, die für uns über ihre Zielgruppe oder Kernkompetenz Artikel veröffentlichen können. Im Bereich B2C setzen wir vor allem auf SEO, aber wir beginnen gerade auch mit einer Werbestrategie für die sozialen Medien.

Was ist das Besondere an der Geschäftsidee von Worksurance?

Unser größter Vorteil ist, dass jeder noch sein Einkommen verdient, auch wenn WORKSURANCE nicht laufen sollte. Wir sind also nicht zum Erfolg verdammt und können sehr geduldig mit realistischen Prognosen für die nächsten Jahre planen.

Wie hilfreich war ein Netzwerk für Ihre Gründung?

Unser Bekanntheitsgrad in der Branche hat uns extrem geholfen. Christian hatte sehr schnell die ersten Stakeholder am Tisch. Hier war uns wichtig, dass wir keine reinen Investoren bekommen, sondern dass auch jeder die Idee geil findet und sein Know-How einbringt.

Was war Ihr bisher größter Erfolg und was Ihr schwerster Tiefschlag?

Einen Rückversicherer zu gewinnen, der sich auch mit Ideen und Know-How an so einem Projekt beteiligt, ist für uns eine riesige Bereicherung. Der schwerste Tiefschlag steht uns noch bevor. Bisher ist alles schick soweit.

Was sind Ihre aktuell größten Herausforderungen?

Wir stehen kurz vor der Veröffentlichung eines Produkts, dass ohne Vermittler online abgeschlossen werden kann. Wir bereiten uns also auf großen Gegenwind aus der Branche vor. Wenn das Produkt aber läuft, dann wollen wir den Markt einbinden und auch den Abschluss online ermöglichen. Hier muss aber vorher geklärt werden, wie wir das prozessual und vor allem rechtlich sauber hinbekommen.

Was würden Sie rückwirkend anders machen und warum?

Wir ändern die Tage zum dritten Mal das Design. Mit dem Wissen von heute, hätten wir wohl besser erst ein passendes Template gewählt und dann den Content geschrieben. Aber konnte ja keiner wissen, wie sich alles entwickelt.

Wenn Sie jungen Gründerinnen und Gründern einen Tipp geben könnten, welcher wäre das?

Es muss ja nicht immer gleich die Millionen sein. Ich rate dazu, bescheiden zu bleiben und eine Gründung aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis zu gründen. Das verschafft einem viel Luft und gibt einem die Möglichkeit, auch mal länger an einer guten Idee festzuhalten. Wenn es dann läuft, bleibt einem immer noch der Sprung ins nicht mehr ganz so kalte Wasser.

Hier erhalten Sie weitere Informationen zu Worksurance.


Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Petra Beermann, Prof. Dr. Rodrigo Isidor, Prof. Dr. Matthias Baum

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