NeuroForge
Vom Hackathon zur GmbH & Co. KG in Oberfranken. Julian Neuberger, Jonas Szalanczi, Martin Braun, Nicolas Hilberg und Johannes König gründeten NeuroForge GmbH & Co. KG und wagen den Schritt in die Selbstständigkeit.
Mit dem Ziel künstliche Intelligenz für die Produktion und Qualitätssicherung zu etablieren haben 5 Absolventen und Studenten der Universität Bayreuth ein Unternehmen gegründet, um Firmen - zunächst in der Region Oberfranken und Bayern - beim Transfer zur Industrie 4.0 zu unterstützen.
Digitalisierung muss endlich stattfinden
„Deutschland ist immer noch ein Qualitätsgarant für hochwertige und zuverlässige Industrieprodukte. Aber im Bereich der Digitalisierung und Industrie 4.0 sehen wir, vor allem im Vergleich mit Amerika oder dem asiatischen Raum, dass wir aufpassen müssen, den Anschluss in der Digitalisierung nicht zu verlieren.“, sagt Julian Neuberger, Geschäftsführer und Experte für das Trainieren neuronaler Netze bei NeuroForge.
Vorteile verstehen und nutzen
NeuroForge möchte auch bestehende Bedenken und Unklarheiten ausräumen und eine Vertrauensbasis schaffen. Genau deshalb entwickeln wir nicht nur Software sondern bieten Interessenten gerne am Anfang die Möglichkeit eines Workshops. In den Workshops wird ein Raum geschaffen, unter kompetenter Führung die Konzepte zu verstehen, anzuwenden und so den Transfer auf die Vielzahl der Anwendungsbereiche zu erleichtern. Nur so kann am Ende das nötige Vertrauen für eine ertragreiche Kooperation geschaffen werden.
Ihr Konzept
NeuroForge wurde mit dem Ziel gegründet, Unternehmen auf dem Weg zur Industrie 4.0 zu begleiten, vor Allem im Bereich künstlicher Intelligenz. Das größte Potential sehen die Gründer in der Produktion, Logistik und dem Fertigungsprozess und der damit verbundenen Qualitätskontrolle.
Nicht nur Unternehmen agieren global, auch ihre Produkte werden mittlerweile global bestellt, bewegt und gefertigt. Es ist somit immens wichtig vom Wareneingang, Verarbeitung sowie Warenausgang die Qualität seines Produktes zu jedem Schritt zu überprüfen.
Genau diese wichtige Qualitätskontrolle erfolgt bisher in starren, vordefinierten Mustern. Für spezielle Probleme werden spezielle Analyse- und Messstationen gebaut, welche dann bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen am Ende noch von einer ausgebildeten Fachkraft überprüft werden. Werden aber Änderungen am Produkt vorgenommen oder neue Produkte ins Portfolio aufgenommen, startet der ganze Prozess von neuem.
Hier wird das Unternehmen aber in der Industrie 4.0 durch künstliche Intelligenz unterstützt. Vergleichbar zu einem Fachexperten mit jahrelanger Erfahrung, lernt das neuronale Netz in kurzer Zeit die notwendigen Kompetenzen für das Erkennen des Unterschieds zwischen Meisterwerken und Fälschungen. Für die menschliche Auffassung und den Lernprozess unmöglich, sind für die künstliche Intelligenz die Verarbeitung von 800 000 Bilder pro Tag kein Problem. Dafür müssen natürlich wie auch im richtigen Leben die richtigen Rahmenbedingen, wie hochwertiges Lernmaterial, existieren oder geschaffen werden.
Warum in Bayreuth
„Bayreuth ist für uns natürlich die erste Wahl zur Gründung gewesen. Neben unserer ausgezeichneten Ausbildungsstätte, der Universität, und dem fränkischen Charme haben wir schnell bemerkt welche große produzierende Unternehmen ihren Sitz in der Region Oberfranken haben“ erklärt Jonas Szalanczi, Geschäftsführer und Innovator bei NeuroForge.
Experten auf dem Gebieten Machine Learning sind hoch gefragt und werden meistens direkt von großen Unternehmen eingestellt. Sie stehen also dem deutschen Mittelstand nicht zur Verfügung. Genau hier setzt NeuroForge an: Sie stellen ihre Expertise zur Verfügung und freuen sich auf spannende Projekte.
Was war das ausschlaggebende Ereignis – der Initialfunke – für die Gründungsidee?
Alle Mitglieder des Gründungsteams lernten sich über die Fachschaft Mathe, Physik, Informatik der Universität Bayreuth kennen. Wir waren alle in unserer universitären Laufbahn als gewählte Mitglieder der Fachschaft aktiv und haben dann aus diesem Kreis heraus beschlossen, gemeinsam als Team an Hackathons und GameJams teilzunehmen. Auf diesen meist am Wochenende stattfindenden Veranstaltungen entwickelt man als Team im Wettbewerb eine Idee und setzt diese für bestehende ungelöste Problemstellungen um. Nachdem wir auf den Hackathons und im Studium das Potential Künstlicher Intelligenz gesehen haben, war für uns der Initialfunke gezündet.
Wie lange hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert?
Von der Gründungsidee bis zur wirklichen Gründung hat es ein halbes Jahr gedauert. Nach der erfolgreichen Gründung im Januar haben wir direkt damit begonnen unseren internen Prototypen zu entwickeln. Die Plattform wird gerade weiterentwickelt und befindet sich in der Evaluierungsphase mit ersten Kunden.
Was können Sie aus Ihren Erfahrungen die Gründung betreffend an Interessierte weitergeben?
Wir versuchen unsere Motivation natürlich auch weiter zutragen. Wir möchten jeden dazu ermutigen, auch ohne Gründung, den ersten Schritt bei einem StartUp zu machen. Nur so könnt ihr aktiv etwas in kurzer Zeit verändern und mit eurem Handeln Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen.