FiveTeams
FiveTeams ist eine cloudbasierte „Procurement as a Service”-Lösung zur Beschaffung und Beauftragung von qualitativ hochwertigen IT-Dienstleistern (v.a. Digital- und Marketingagenturen) zur Umsetzung von IT-Projekten. Unser Alumnus Lukas Koch (links, BWL) ist Co-Founder dieses Startups und des Startups Healivery.
Alessandro und Lukas haben sich vor etwa einem Jahr kennengelernt und schnell gemerkt, dass sie von den Themen rund um Digitalisierung und Plattformökonomien begeistert sind. Sie verbindet seit je her die Motivation, die Digitalisierung in D-A-CH, bzw. der EU, durch eine Online-Lösung voranzutreiben, um europäische Wirtschaftsstandorte auch zukünftig international konkurrenzfähig zu halten. Die beiden lernten im Juli 2019 Anja und Santosh in Berlin kennen, welche das Kernteam komplementierten. Zu viert konnten sie auf Basis von marktnahen Iterationen und forschungsgetriebenen Erkenntnissen das Business Alignement immer herauskristallisieren.
Was können Sie aus Ihren Erfahrungen die Gründung betreffend an Interessierte (Studierende) weitergeben?
Neben den aus meiner Sicht unabdingbaren Charaktereigenschaften Proaktivität und Risikoaffinität sind es für uns vor allem drei Punkte, welche bei Gründungen berücksichtigt werden sollen:
1) Team: In (jungen) Startups steht und fällt alles mit dem „richtigen“ Team. Ein schlechtes Team kann die besten Ideen schnell gegen die Wand fahren – ein gutes jedoch kann auch mittelmäßige Ideen zum Fliegen bringen. Deswegen sollte sich bei der Zusammenstellung des (Kern-) Teams die nötige Zeit genommen werden, um tatsächlich Menschen zu finden, die ähnliche Werte teilen und komplementäre Skills sowie Erfahrungen einbringen können.
2) Schnelles Testen der Geschäftsidee: „Nobody knows anything“. Ideen können auf dem Blatt Papier noch so schillernd und potentialkräftig erscheinen – werden sie nicht in der Praxis getestet, lässt sich keine Aussage darüber treffen, inwiefern sie wirklich im Business Kontext funktionieren. Meines Erachtens ist es absolut zwingend notwendig, die eigene Geschäftsidee durch ein MVP („Minimum Viable Product“ – siehe „Lean Startup“ von Eric Ries) möglichst schnell marktnah zu testen und das Feedback strukturiert zu messen. Somit kann datengetrieben analysiert werden, ob es zum einen tatsächlich ein lösenswertes Problem im Markt gibt und ob zum anderen die eigene Lösung nicht nur in der Theorie interessant wirkt, sondern auch wirklich das Problem in der Praxis löst.
3) „Leanes“ iterieren der Geschäftsidee: Wahrscheinlich gibt es nicht das perfekte, in Stein gemeißelte Konzept zur Gründung. Wie weiter oben angesprochen sollten Ideen möglichst früh gechallenged werden - auch, um durch das Markt-Feedback das Konzept zu iterieren und weiterzuentwickeln. Für diese Iterationen bedarf es einer gewissen Dynamik im Kernteam, welche aus meiner Sicht nur dann wirklich gewährleistet ist, wenn das Startup möglichst „lean“ strukturiert ist und ressourcenoptimiert vorgeht.
Wie hilfreich war/ist ein Netzwerk für ihre Gründung?
Ein starkes Netzwerk ist denke ich für jede Gründung extrem hilfreich. So können beispielsweise durch das Netzwerk erste Pilotkunden gewonnen, Intros zu Investoren gemacht oder generell Marktmeinungen eingeholt werden. Was mir in Deutschland vor allem im Vergleich zum angelsächsischen Raum auffällt ist, dass wir hier leider immer noch weniger aktiv versuchen, erfahrene Mentoren in unsere Netzwerke mit aufzunehmen.
Ist es Ihrer Meinung nach einfacher, alleine zu gründen oder doch lieber im Team?
Auch wenn die initiale Idee oftmals von einer Person alleine stammt, ist es meiner Meinung nach wesentlich einfacher und zeitgleich zielführender, im Team zu gründen. Neben der vorhin angesprochenen kritischen Relevanz eines Teams zur Umsetzung einer Geschäftsidee ist es sehr von Vorteil, Mitstreiter neben sich zu haben, welche sich gegenseitig unterstützen. Zu oft gleicht die (Vor-) Gründungszeit einer Achterbahnfahrt – gerade in den Talfahrten ist da Unterstützung und Motivation durch Peers mega hilfreich ;-)
Welche Angebote der Uni Bayreuth haben Ihnen während der Gründungsphase geholfen und welche hätten Sie noch gebraucht?
Während meines Studiums in Bayreuth war ich Mitglied des „Gründungsforums“, welches gute erste Impulse rund um die Themen Gründung und Unternehmerkultur gegeben hat. Grundsätzlich fände ich es jedoch toll, wenn die Uni noch mehr Angebote für Gründungsinteressierte bereitstellen würde. Spontan kämen mir hierzu etwa praktische Workshops zu „Lean Startup“, einem Thema, über das noch zu oft lediglich gesprochen wird.